Die Begriffe klingen ähnlich und sind leicht zu verwechseln. Ein Psychologe hat Psychologie studiert – das ist bei mir der Fall. Ich bin als Dipl.-Psych. - Diplompsychologe. Inzwischen kann man auch einen Bachelor in Psychologie machen (vergleichbar mit dem früheren Grundstudium) oder einen Master (Aufbaustudiengang zusätzlich zum Bachelorabschluss). Dort, wo das Fach Psychologie zu den Geisteswissenschaften zählt, gibt es auch den Magisterabschluss. |
Psychologen lernen verschiedene Fachbereiche kennen
Im Studium lernen Psychologen verschiedenen Fachbereiche kennen, etwa Biopsychologie (chemische Vorgänge im Körper, Botenstoffe, Nervenzellen), Allgemeine Psychologie (Wahrnehmung, Denken), Sozialpsychologie (Interaktionen in Gruppen), Wirtschaftspsychologie (Werbung, Personalwesen), pädagogische Psychologie (Lehren und Lernen, Erziehung) sowie die Klinische Psychologie (Diagnostik und Behandlung von Störungen).
Die Ausbildung zum PsychotherapeutenMöchte ein Psychologe eine eigene Praxis eröffnen und dort seine Therapien bei gesetzlich versicherten Patienten abrechnen, dann muss er eine Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten absolvieren. Den Abschluss als psychologischer Psychotherapeut nennt man Approbation. Diese Weiterbildung ist sehr umfangreich und kostet je nach Ausbildungsinstitut 10.000 EUR oder mehr. Psychologen lernen hier drei Jahre (Vollzeit) oder fünf Jahre (Teilzeit) lang verschiedene Therapieverfahren kennen, müssen Praktika in Kliniken und ambulanten Praxen machen.Diese Ausbildung wird häufig kritisiert, weil sie so zeitaufwändig ist und die Psychologen bei ihren Praktika meist sehr wenig oder gar nichts verdienen, obwohl sie ja bereits mit dem Studium fertig sind. Zudem lohnt sich diese aufwändige Zusatzausbildung nur dann, wenn jemand wirklich eine eigene Praxis eröffnen möchte. Für viele andere Tätigkeiten als Psychologe braucht man sie nicht. Zudem reicht es nicht, eine Approbation zu haben, um eine Praxis zu eröffnen. Die Psychotherapeuten müssen zusätzlich noch einen Kassensitz kaufen, denn wie viele Psychotherapeuten sich in einer Region niederlassen dürfen (wie viele Kassensitze es gibt), ist genau festgelegt. Somit kann es passieren, dass ein Psychologe sich zwar die Mühe gemacht hat, diese Ausbildung zu absolvieren und eine Approbation zu erwerben, dass er aber dennoch keinen Kassensitz bekommt und nur weiter angestellt arbeiten kann. WERBUNG Ärztliche PsychotherapeutenNeben Psychologen können auch Ärzte diese Zusatzausbildung absolvieren – diese nennt man dann ärztliche Psychotherapeuten. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten können darüber hinaus auch Pädagogen sein, die diese Ausbildung mit dem Abschluss der Approbation absolviert haben.Psychiater sind Fachärzte, die sich auf den Bereich Psychiatrie spezialisiert haben. Sie verschreiben auch Psychopharmaka, also beispielsweise Medikamente gegen Angst und Depression. Das dürfen nämlich Psychologen und psychologische Psychotherapeuten nicht. Psychologische BeraterPsychologische Berater müssen keine spezifischen Qualifikationen nachweisen. Das ist keine Berufsbezeichnung, die eine besondere Ausbildung voraussetzt. Es gibt Institute, die Lehrgänge oder Ausbildungen zum psychologischen Berater anbieten. Soweit ich weiß, sind diese aber nicht einheitlich geregelt.Was sind Coaches?Coaches können ganz verschiedene berufliche Hintergründe haben, denn auch hier ist eigentlich keine spezifische Ausbildung notwendig, um sich als Coach zu bezeichnen. Daher kann ein Coach Psychologe, Wirtschaftswissenschaftler, Heilpraktiker oder vieles anderes sein. Beim Coaching geht es meistens darum, dass man Klienten dabei hilft, bestimmte Lebensziele zu erreichen und eine Hilfe zur Selbsthilfe leistet.Heilpraktiker können eine Alternative seinHeilpraktiker können Körper und Seele behandeln. Sie müssen eine Heilpraktikerprüfung absolvieren, die umfangreiches Wissen erfordert. Vielfach bieten Heilpraktiker Behandlungsmöglichkeiten abseits der klassischen Schulmedizin. Die Kosten eines Heilpraktikers werden aber oft nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, wobei es auch Ausnahmeregelungen gibt.Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie (auch „Heilpraktiker eingeschränkt auf den Bereich Psychotherapie“ oder „Heilpraktiker für Psychotherapie“ genannt) nehmen keine körperlichen Behandlungen vor, sondern beschäftigen sich nur mit seelischen Problemen. Sie decken also nur einen Teilbereich der Aufgaben eines Heilpraktikers ab und wurden nur in diesem Teilbereich geprüft. Psychologen als Heilpraktiker beschränkt auf PsychotherapiePsychologen, die nicht den Weg der Approbation wählen, für sich aber die Möglichkeit frei halten wollen, eine Praxis zu eröffnen, können sich zum Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie ernennen lassen. Wenn man ein abgeschlossenes Psychologie-Studium nachweisen kann, ist meistens keine zusätzliche Prüfung erforderlich.Auch Heilpraktiker sowie Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie können nämlich eine Praxis eröffnen. Zwar bezahlen viele Krankenkassen die Leistungen von Heilpraktikern nicht, aber Privatversicherte und Personen, die einen Zusatzvertrag für die Kostenerstattung bei Heilpraktikern abgeschlossen haben sowie Angehörige einiger Versorgungswerke können sich die Kosten der Heilpraktiker häufig erstatten lassen. |