Essstörungen
Störungen des Essverhaltens können u.a. infolge emotionaler Belastungen, chronischer Stresseinwirkungen oder einer Veränderung der Selbstwahrnehmung auftreten. Hier handelt es sich um Auffälligkeiten, welche eine deutlich vermehrte oder verringerte Aufnahme von Nahrung, bis hin zur Verweigerung des Esses betreffen. Auch Versuche, die Verstoffwechselung von Lebensmitteln durch bewusst herbeigeführtes Erbrechen oder die kontra-induzierte Einnahme verschiedener Medikamente fallen hierunter. In der Abgrenzung zu gewöhnlichen Unregelmäßigkeiten der Nahrungsaufnahme oder anderen Einschränkungen des Essverhaltens (z.B. Fasten, Diäten) sind hier Gesundheitsgefährdungen entweder bereits eingetreten (z.B. durch deutliches Untergewicht, ständiges Erbrechen) oder entsprechende Schäden sind zumindest bei Fortsetzung der gestörten Nahrungsaufnahme wahrscheinlich.
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Die ICD-10 unterscheidet verschiedene Störungen des Essverhaltens: Die Magersucht (Anorexia nervosa, F50.0), die Bulemie (Ess-Brech-Sucht, Bulimina nervosa F50.2) sowie jeweils eine atypische Form beider Essstörungen (F50.1 und F50.3). Weiterhin werden Essattacken (Binge Eating, F50.4), absichtliches Erbrechen (F50.5) und darüber hinausgehende, undifferenzierte Störungen der Nahrungsaufnahme (F50.9) spezifiziert.