Die Idee des positiven Denkens wird manchmal missverstanden. Es bedeutet nicht, dass man sich die Welt schönredet, dass man Negatives einfach ignoriert oder eine rosarote Brille aufsetzt. Stattdessen steckt dahinter das Konzept der selektiven Aufmerksamkeit. |
Aufmerksamkeit ist immer selektivWas bedeutet dies? Die Forscher Diana Deutsch und Anne Treisman haben sich u.a. mit diesem Konzept befasst. Bei allem, was wir im Alltag erleben, konzentrieren wir uns auf einzelne Aspekte. Wenn Sie etwa Fernsehen schauen, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Fernseher (vielleicht weil da gerade eine ganz spannende Sendung läuft) und nehmen dadurch anderes weniger intensiv wahr (etwa die Geräusche des Windes oder Regens am Fenster). Die Kapazität zur Verarbeitung von Reizen ist begrenzt, es erfolgt immer eine Selektion und das, worauf man sich konzentriert, wird stärker verarbeitet als das, was man ausblenden möchte. Woraus man sich konzentriert, beeinflusst EmotionenSo ist es auch bei Erlebnissen im Alltag, die bestimmte Gefühle auslösen. Wer sich auf Kritik konzentriert oder auf das, was schlecht gelaufen ist, was Probleme bereitet hat oder unangenehm war, löst damit negative Emotionen aus. Umgekehrt kann man sich bewusst auf Positives konzentrieren. Was hat gut geklappt, was hat mir Freude gemacht? Worauf kann ich mich freuen? Schließlich gibt es im Leben immer beides - Positives wie Negatives. Welche Gefühle in uns dominieren, ob wir unzufrieden sind oder uns ärgern, hängt entscheidend davon ab, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Dies gilt ebenso für körpereigene Vorgänge. Wer sich bei Ängste und Unruhe auf den eigenen Körper konzentriert, auf den schneller werdenden Puls oder die intensivere Atmung, kann dadurch noch unruhiger werden. Besser ist es, den Blick nach draußen zu wenden, ein Bild zu betrachten oder aus dem Fenster zu schauen und innerlich genau zu beschreiben, was dort zu sehen ist. Dies lenkt von der eigenen Unruhe ab und verhindert ein Aufschaukeln von Aufregung und Stress. Die psychologische Beratung zur EmotionsregulationPositives Denken kann zudem auch bedeuten, nicht in einer unangenehmen Situation zu verharren, sondern daran zu denken, was man verändern kann. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es und wie kann man etwas zum Positiven verändern? Der Blick nach vorn motiviert und lässt Schuldgefühle oder negative Gedanken schneller verschwinden. Wie Sie die Methode des positiven Denkens und der Aufmerksamkeitslenkung für sich nutzen können, erkläre ich Ihnen gern bei einer kostenlosen psychologischen Beratung. Literaturquellen zur selektiven AufmerksamkeitDeutsch, J. & D. Deutsch (1963). Attention: Some theoretical considerations. Psychological Review, 70, 80-90.
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